Im letzten Rat vor der Sommerpause hat der Rat der Stadt Horn-Bad Meinberg dem Bau des Radwegs zwischen Yogaweg und Siebenstern zugestimmt. Nun können Fördergelder in Höhe von bis zu 90 Tausend Euro abgerufen werden. Was auf eine Initiative der Arbeitsgemeinschaft Radverkehr Horn-Bad Meinberg zurückgeht, und vom Verein Ländlicher Raum Aktiv koordiniert zu Ende geplant wurde, findet ein glückliches Ende. Auch wenn es danach zwischenzeitlich nicht ausgesehen hatte. Damit wird der Radverkehr in der Stadt weiter voran gebracht, Ein kleiner Lückenschluss führt zu einer weiteren Verdichtung der Radwege.
Macht es Sinn diese kurze Strecke in den Blick zu nehmen? Menschen wählen zumeist den kürzesten Weg. Ob zu Fuß, mit dem Auto oder mit dem Fahrrad. Der kürzere Weg, das ist zum Beispiel der zwischen Yogaweg und Siebenstern. Bisher ein schmaler Feldweg, der von Fußgängern und Radfahrern regelmäßig genutzt wird. Nicht weil er bequem ist, sondern weil es der kürzere Weg ist. Noch dazu ein sicherer Weg fernab von Autoverkehr.
Am Ende überzeugen die argumente
Die Idee diesen inoffiziellen Radweg als befestigten Radweg auszubauen traf im politischen Raum zunächst durchaus auf Interesse. Die Planungen der Radwegs wurden in der Folge vom Verein Ländlicher Raum Aktiv begleitet. Der Verein hat im Raum Lippe und Höxter in etlichen Projekten Radwege gebaut, und so ein dichteres Radwegenetz mitgestaltet. In dieser Zeit wurde eine hohe Expertise gewonnen, auf die die Verwaltung gerne zurückgriff.

Zwischenzeitlich wurde der Sinn den Weg zwischen Yogaweg und Siebenstern zu einem Rad- und Fußweg auszubauen in Frage gestellt. Es wurde darauf verwiesen, dass es bereits andere Wege gibt, die vom Radverkehr genutzt werden können. Andere Wege, aber eben nicht unbedingt die leichtesten und kürzesten Wege. Trotz überzeugender Argumente des Vereins Ländlicher Raum Aktiv wurde im zuständigen Ausschuss keine Entscheidung getroffen und die Angelegenheit in den Rat vertagt.
Dort entscheidet der Rat am Ende einstimmig den Radweg zu bauen. Neben den Vorzügen der Verbindung für Radverkehr und Fußgänger, kommt im Vorfeld auch die Bedeutung befestigter Wege für die Barrierefreiheit zur Sprache. Ein häufig unterschätzter Aspekt, sind doch befestigte Wege auch für Menschen mit Beeinträchtigungen auf feste und damit verlässlich befahrbare Wege angewiesen.
Es braucht mehr Radwege
Gut, dass dieser Radweg nun kommen wird. Es ist sinnvoll die Wege für den Radverkehr auszubauen, die Alltagswege kürzer und sicherer zu gestalten. Wenn für den Autoverkehr die immer wieder zitierten Studien zutreffen, dass mehr Autostraßen zu mehr Autoverkehr führen, dann sollte dies auch für den Radverkehr zutreffen. Mehr Radwege führen zu mehr Radverkehr. Das ist gut für das Klima, die Umwelt und die Gesundheit der Menschen. Auch für die städtischen Haushalte kann Radverkehr sich lohnen. Der Unterhalt eines Radwegs ist deutlich günstiger als der eines Autowegs.



In der Zukunft braucht es einen weiteren Ausbau der Radwege in unserem Stadtgebiet. Ein zentrales Vorhaben, wie in der Prioritätenliste der Stadt aufgeführt, ist sicher die Verbindung zwischen Horn und Bad Meinberg. Die auf die AG Radverkehr Horn-Bad Meinberg zurückzuführende Initiative befindet sich derzeit in der Planungsphase.
Es braucht ein dichtes und sicheres Radwegenetz, damit Menschen Fahrräder gerne nutzen. Der Fahrradweg zwischen dem Yogaweg und Siebenstern ist ein Baustein auf dem Weg dahin. Andere müssen folgen. Als Mitglied und Sprecher der AG Radverkehr Horn-Bad Meinberg freut es mich außerordentlich, dass ein Teil der Initiative für einen besseren Radverkehr in unserer Stadt in die Umsetzung kommt. Zugleich bin ich vor allem dem Verein Ländlicher Raum Aktiv zutiefst dankbar, dass er sich für dieses kleine Projekt ebenfalls stark gemacht hat.
Ohne FÖrderung geht es leider nicht
Am Ende ist angesichts der Haushaltslage aber auch klar, dass kein Radverkehrsprojekt in unserer Stadt ohne Förderung umgesetzt werden kann. Das gilt im besonderen für die Bahnhofstraße. Aber auch andere Verbindungswege, die Lücken schließen und damit zu einem dichteren Verkehrsnetz führen, werden ohne Fördermittel nicht realisiert werden.
Solange es die Fördermittel gibt, sollten weitere Projekte in den kommenden Jahren angegangen werden. Entsprechende Pläne in der Schublade zu haben, um in Zukunft Fördermittel schnell erhalten zu können, macht zusätzlich Sinn. Das bedeutet die Entwicklung des Radverkehrs auf der planerischen Ebene nicht aus den Augen zu verlieren. Auch dafür werde ich mich in den kommenden Jahren einsetzen.